Menno simons

Menno Simons – der Namensgeber der Mennoniten

Der Name „Mennoniten“, der zuerst 1544/45 begegnet, geht zurück auf Menno Simons. Mit seinem Werk „Das Fundament der christlichen Lehre“ (1540) wurde er als führender Kopf der friedfertigen Täufer bekannt. Als Prediger, Lehrer und Seelsorger vernetzte er nach der Katastrophe von Münster enttäuschte und orientierungslose Täufergruppen im gesamten niederländisch-norddeutschen Raum und verhalf ihnen zu neuem Zusammenhalt. Schon bald wurden sie als „Mennisten“ oder „Mennoniten“ bekannt.

Menno Simons wurde 1496 in Witmarsum/Westfriesland geboren. Er wurde 1524 zum Priester geweiht. Innerlich löste er sich jedoch immer mehr von der katholischen Lehre. Er begann, sich als „evangelischer Prediger“ zu verstehen, und empfand Sympathie mit den verfolgten Täufern.

Im März 1535 versuchten radikale Täufer, durch die Eroberung eines Klosters dem bedrohten Täuferreich von Münster zur Durchsetzung zu verhelfen. Die Aktion scheiterte. Ein Massaker wurde unter den Täufern angerichtet. Auch Mennos Bruder Peter war unter den Toten. Das war der letzte Anstoß für Menno Simons. 1536 − er war nun vierzig Jahre alt − brach er mit der katholischen Kirche, verließ seine Pfarrstelle in Witmarsum und ließ sich taufen. Er heiratete und gründete eine Familie.

Eine Zeit der Verfolgung, der rastlosen Reisen, des Schreibens und Lehrens begann. Seine Aufgabe sah er darin, die Täufer nach der Katastrophe von Münster zu sammeln und ihnen auf der Grundlage seines Wahlspruchs („einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus“) neue Orientierung zu geben.

Radikal-apokalyptische Ideen verurteilte er als Irrweg. Ebenso wandte er sich gegen spiritualistische Überzeugungen. Glauben bedeutete für ihn das Vertrauen darauf, dass Gott die Menschen „als liebe Söhne und Töchter annimmt“. Der Kraft des Glaubens traute er viel zu: Sie „rührt und verändert und verwandelt die [Gläubigen] in neue Menschen.“ Menno Simons war deshalb der Auffassung, dass Christen auf Gewalt verzichten, ihren Glauben bekennen und sichtbare Gemeinden gründen sollen.

1554 fand Menno Simons Zuflucht auf Gut Fresenburg/Holstein beim Grafen von Ahlefeldt. Menno richtete sich eine eigene Druckerei ein und überarbeitete seine Schriften für den Druck. 1561 starb er in Wüstenfelde bei Bad Oldesloe.

Literatur:
Die Schriften des Menno Simons, Steinhagen (Samenkorn-Verlag) 2013
Menno-Kate – Menno-Simons-Gedächtnisstätte – Bad Oldesloe